Städtepartnerschaften für die Zukunft wieder mit mehr Leben erwecken
Dass gerade in einem Jubiläumsjahr wie 2020 die Wuppertaler Städtepartnerschaften nicht gelebt werden können, ist nach Ansicht des Wuppertaler Bundestagsabgeordneten Manfred Todtenhausen sehr bedauerlich.
Vor 70 Jahren wurde die erste Städtepartnerschaft mit South Shields, heute South Tyneside, auf den Weg gebracht, vor 60 Jahren mit St. Etienne und vor 40 Jahren mit der slowakischen Stadt Košice. Eine Partnerschaft, die von dem damaligen deutschen Außenminister Hans-Dietrich Genscher und seinem tschechoslowakischen Amtskollegen Bouhuslav Chnoupek ins Leben gerufen wurde. Vor 10 Jahren konnten die runden Jubiläen noch mit einem Symposium, einer Podiumsveranstaltung und einem Empfang würdig begangen werden. Auch Hans-Dietrich Genscher war dazu wieder einmal im Tal zu Gast.
„Mit diesen Städtepartnerschaft wurde ‚kommunale Außenpolitik‘ betrieben, die zur Völkerverständigung, zum persönlichen Austausch und zum Abbau von Vorurteilen dienen sollten. So fand zum Beispiel 1988 - kurz vor der Wende - der Staffellauf von Wuppertal nach Košice große Beachtung, denn erstmals konnten die Teilnehmer ohne Grenzkontrollen den ‚Eisernen Vorhang‘ durchqueren. Organisiert wurde der Lauf durch die Wuppertaler Ernst-Andreas Ziegler und Alfred Howad. In den Ronsdorfer Anlagen erinnern auch heute noch zwei Kaiserlinden an diesen Lauf“, so Manfred Todtenhausen.
Die weiteren Stadtpartnerschaften sollten hier nicht unerwähnt bleiben. So kann die Partnerschaft mit Berlin-Schöneberg auf 56 Jahre, mit Beer Sheva (Israel) 43 Jahre, mit den Städten Schwerin und Matagalpa (Nicaragua) auf 33 Jahre sowie mit der Stadt Liegnitz (Polen) auf 27 Jahre zurückblicken. Zudem gibt es Freundschaften mit Jekaterinburg (Russland), Quingdao (China) Engels (Russland), Tabarka (Tunesien) und Dongguan (China)
Leider würden die Partnerschaften von städtischer Seite deutlich schlechter gepflegt als in den bergischen Nachbarstädten, kritisiert Todtenhausen. Gerade Krisenzeiten offenbarten, wo die Zusammenarbeit nicht stark genug ist.
Todtenhausen: „Die Städtepartnerschaften leben in Wuppertal insbesondere durch das große ehrenamtliche Engagement der verschiedenen Freundeskreise. Deren Mitgliedern und Aktiven möchte ich dafür gerade in diesem Jubiläumsjahr herzlich danken! Ich hoffe, dass es jetzt nach der Kommunalwahl einen neuen Schwung gibt, die Städtepartnerschaften auch von offizieller Seite wieder mit neuem Leben zu erwecken und ihnen einen höheren Stellenwert zu geben“.