Wir brauchen im Handwerk einen Aufbruch für Investitionen, Konjunktur und Beschäftigung für die Zeit nach Corona
Seit Beginn des Jahres 2020 zeigt sich die pandemische Lage auch im Handwerk: Die Konjunkturstimmung kühlt sich mittlerweile über alle Gewerbegruppen ab. Angefangen hat es vor einem Jahr vor allem bei Messebauern und persönlichen Dienstleistern. Nicht nur Leitmessen wurden abgesagt, die für diese Gewerke existenziell wichtig sind, sondern alle öffentlichen Veranstaltungen fielen der Pandemie zum Opfer. Gut 85 Prozent des Baugewerbes fallen auf kleine und mittelständische Betriebe im Handwerk. Diese leiden derzeit unter dem Mangel speziell an Dämmstoffen und Holz. Gleichzeitig müssen wir darauf achten, dass die zuliefernden Betriebe des Metallhandwerks mit ihren Aufwendungen für Anlageninvestitionen nicht unter die Räder geraten. Sie nehmen in der deutschen Wirtschaft eine Schlüsselposition ein , die hier produzierten Teile und Güter bilden oftmals die Grundlage für die weitere Verarbeitung in der Exportindustrie.
Jetzt ist die Zeit für positive Signale und einen Aufbruch nach Corona. Wir müssen unsere Volkswirtschaft endlich für den internationalen Wettbewerb fit machen. Dazu haben wir Freien Demokraten einen Antrag formuliert und heute in den Bundestag eingebracht, in dem wir die dringende Reform der Unternehmenssteuern, die Senkung der Strom- und Energiekosten sowie die Begrenzung bei Abgaben und Bürokratie fordern. Wenn die Politik nicht endlich aufwacht, verschlafen wir die Möglichkeit, Fachbetriebe mit ihrem Know how und ihrer zentralen Stellung im deutschen Mittelstand zu stützen, die für ein verlässliches Funktionieren des gesamten Wirtschaftsgefüges so gut wie systemrelevant sind. In unserem Antrag haben wir dazu 26 Kernforderungen für Verbesserungen aufgelistet, die aber nicht abschließend gemeint sind: Von A wie Aufstiegsfortbildung über M wie Mitarbeiterbeteiligung bis Z wie Zuwanderung. Ich wünsche mir für den nächsten Deutschen Bundestag, dass wir mehr auf die Menschen in Handwerk und Mittelstand eingehen: Sie haben so viel zu sagen, das ist nicht nur die ‚schweigende Mitte‘. Die äußern sich – in unseren Wahlkreisen, auf Veranstaltungen, in Briefen und Mails, oder mit Petitionen. Die haben genaue Vorstellungen, wie man Wirtschaft gestaltet und was es dazu an politischer Flankierung braucht.